Karlsruhe Zwei Menschen sterben bei Hochhausbrand
Stutensee (dpa) - Beim Brand in einem Hochhaus bei Karlsruhe sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Es gab elf Verletzte. Zwei von ihnen mussten nach Polizeiangaben mit Rauchgasvergiftung im Krankenhaus behandelt werden.
Feuerwehrleute retteten am frühen Morgen viele Bewohner. Etliche von ihnen verbrachten die restliche Nacht in einer Sporthalle. Das Feuer war in einer Wohnung im siebten Stock ausgebrochen. Das Gebäude im baden-württembergischen Stutensee hat 13 Stockwerke.
Rettungskräfte fanden die beiden Toten auf einem Flur in der Nähe der Brandwohnung. Bei den Opfern handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen 68 Jahre alten Bewohner des Hauses und seine 65 Jahre alte Schwester, die zu Besuch war.
Wegen des dichten Rauchs sei die Rettung der Bewohner aus den Etagen über dem Brandherd schwierig gewesen. Die Feuerwehrleute setzten Drehleitern und sogenannte Rettungshauben ein, mit denen Menschen auch durch Rauch auf Fluren und im Treppenhaus ins Freie geleitet werden können. Rund 40 Menschen wurden in einer nahegelegenen Schule untergebracht. Einige Bewohner, darunter bettlägerige Menschen, durften auch in ihren Wohnungen bleiben, da dort keine Gefahr bestand. Sie wurden zum Teil von Feuerwehrleuten betreut.
Insgesamt sind in dem Haus nach Angaben der Polizei 143 Menschen gemeldet. Der Aufenthaltsort einer Frau war zunächst nicht bekannt. Feuerwehren aus mehreren Orten rückten an. Insgesamt waren mehr als 120 Helfer vor Ort. Nach rund zweieinhalb Stunden seien die letzten Glutnester gelöscht gewesen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Man habe sich angesichts der Situation in dem Hochhaus dafür entschieden, zunächst über den Balkon zum Brand vorzurücken.
Am Vormittag begannen die Ermittler der Kriminalpolizei mit ihrer Arbeit. Es gab zunächst noch keine Erkenntnisse über die Brandursache. Während des Feuers brach zusätzlich noch ein Wasserrohr im Haus. Dadurch wurden weitere Wohnungen beschädigt. Insgesamt neun seien nicht mehr bewohnbar, so die Polizei. Die Brandermittler schätzten den Schäden auf bis zu eine Million Euro.