Brennendes Hochhaus evakuiert
In der Nacht zu Mittwoch brannte es an der Friedrich-Ebert- Straße. Die Bewohner, darunter eine 104-Jährige, mussten das Gebäude verlassen. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung.
Süchteln. Die Feuerwehr hat in der Nacht zu Mittwoch wegen eines Feuers ein Hochhaus in Süchteln evakuiert. Das neungeschossige Gebäude an der Friedrich-Ebert-Straße war nach dem Kellerbrand unbewohnbar. 14 Menschen und zwei Hunde wurden in einer nahegelegenen Turnhalle untergebracht. Eine bettlägerige 104-jährige Bewohnerin kam per Rettungswagen ins Krankenhaus. Sie war zwar unverletzt, hätte aber in der Turnhalle nicht angemessen versorgt werden können. „Wir haben ihr ein schönes Zimmer besorgt“, erklärte ein Feuerwehrsprecher. In den kommenden Tagen feiert die Seniorin Geburtstag.
Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung. Schon häufiger habe es in den Kellerräumen des Hochhauses gebrannt. Auch in den vorherigen Fällen gingen die Ermittler davon aus, dass die Brände vorsätzlich gelegt wurden.
Mehr als 70 Einsatzkräfte waren in der Nacht vor Ort. Das Feuer war der Wehr gegen 1.40 Uhr in der Nacht gemeldet worden. Als die Einsatzkräfte am Hochhaus eintrafen, quoll so starker Rauch aus dem Gebäude, dass ein weiterer Löschzug alarmiert wurde.
Bald darauf entdeckten Einsatzkräfte das Feuer im Keller des Hauses. Wasserrohre aus Kunststoff waren durch die Hitze geschmolzen. „Glücklicherweise hatte das austretende Wasser das Feuer bereits weitgehend gelöscht“, sagte Stadtsprecher Frank Schliffke.
Einige Hausbewohner hatten sich bereits vor Eintreffen der Feuerwehr ins Freie gerettet — sie wurden vom Rettungsdienst untersucht, niemand trug Verletzungen davon. Andere Bewohner waren auf die Balkone geflüchtet. Die Feuerwehr setzte zwei Drehleitern ein.
Im Keller entdeckten Feuerwehrleute, dass Stromkabel schmorten. Weil unklar war, wie gefährlich die Situation war, wurde das Gebäude evakuiert. Alle Bewohner, die nicht anderweitig untergebracht werden konnten, kamen in die Turnhalle der Hauptschule. Die Feuerwehr brachte Feldbetten dorthin. Das Deutsche Rote Kreuz versorgte die Menschen.
Im Laufe der Nacht musste die Feuerwehr in dem Haus ein weiteres Mal löschen. Der Strom in dem Gebäude wurde abgeschaltet. Nach ersten Erkenntnissen der Feuerwehr war ein Kellerraum aufgebrochen worden. Dort abgelegte Gegenstände gerieten in Brand. Nun ermittelt die Polizei wegen Brandstiftung.
Bereits am 2. September hatten in einem Hausflur Inliner gebrannt, die von einem Nachbarn gelöscht worden waren. Am 24. September brannte, ebenfalls im Hausflur, ein Handtuch.
Ein technischer Defekt hatte vor vier Jahren zu einem Kellerbrand in dem Haus geführt. Dabei wurden damals drei Menschen verletzt.