Bewohner im Schlaf überrascht Zwei Tote bei Brand in Sozialunterkunft
Markgröningen (dpa) - Bei einem Feuer in einer Sozialunterkunft in Markgröningen (Baden-Württemberg) sind zwei Menschen gestorben. Drei weitere wurden schwer verletzt, zwei davon waren zunächst noch in Lebensgefahr, wie die Polizei mitteilte.
Bei den Todesopfern handelt es sich demnach um eine 54 Jahre alte Bewohnerin der Obdachlosenunterkunft und ihren 56 Jahre alten Freund, der nach Angaben des Bürgermeisters Rudolf Kürner (parteilos) zu Besuch war.
Das Feuer brach nach einer ersten Einschätzung der Feuerwehr in einer Küche im Erdgeschoss aus. Benachbarte Häuser in der eng bebauten Altstadt seien nicht betroffen gewesen, sagte eine Sprecherin der Polizei. Der Brand wurde am frühen Montagmorgen gelöscht.
Einen Anschlag auf die Unterkunft schloss der Einsatzleiter der Feuerwehr, Hans-Hermann Kefer, zunächst aus. „Die Scherben fielen ganz eindeutig von innen nach außen.“ Der Rauch habe sich über das Treppenhaus im ganzen Haus ausgebreitet. „Das Haus war komplett mit Rauch gefüllt“, sagte er. Vermutlich seien die beiden Todesopfer erstickt. Die Polizei konnte zunächst keine Todesursache nennen.
Neun Menschen waren zum Zeitpunkt des Feuers im Haus, darunter ein zehnjähriges Mädchen, das gerettet werden konnte. Zehn Bewohner sind dort nach Angaben des Bürgermeisters gemeldet. Ein Paar, Asylbewerber aus China, sei jedoch nicht da gewesen.
„Gott sei Dank haben Nachbarn gleich Leitern ans Haus gestellt“, sagte der Bürgermeister der 15 000-Einwohner-Stadt bei Stuttgart. So hätten einige Bewohner schnell gerettet werden können. Ein Übergreifen des Feuers auf andere Gebäude in der eng bebauten Innenstadt sei seine „allergrößte Angst“ gewesen. Die Gasse vor dem Haus ist ihm zufolge keine drei Meter breit.
Die Feuerwehr sei aber für diese Gegebenheiten ausgebildet. „Die Einsatzkräfte haben klasse Arbeit geleistet“, sagte Kürner. Die Stadt ist Eigentümerin des betroffenen Gebäudes, das nach Angaben des Bürgermeisters wie vorgeschrieben mit Rauchmeldern ausgestattet ist.
Das Deutsche Rote Kreuz versorgte die Bewohner, die nach ihrer Rettung im Schlafanzug auf der Straße standen, noch nachts in einer Kleiderkammer mit neuen Kleidern, wie der Bürgermeister sagte. Danach kamen sie für den Rest der Nacht in einem Hotel unter. Noch am Montag sollten den Angaben zufolge andere Notfall-Wohnungen der Stadt für sie bereitstehen.