Rechtspopulismus AfD-Seite im Internet heißt jetzt Flüchtlinge willkommen

"Refugees Welcome" heißt es seit kurzem dort, wo man die Internetseite eines AfD-Regionalverbands fand. Die Botschaft ist Endergebnis von Partei-Querelen.

Die Ex-Internet-Seite der AfD Ostfriesland heißt nun Flüchtlinge willkommen.

Was ist denn mit der AfD los? „Refugees welcome — Flüchtlinge willkommen“ heißt es seit kurzem unter www.afd-ostfriesland.de. Die ganz und gar untypische Botschaft ist laut einem Bericht des Norddeutschen Rundfunks keinesfalls Resultat eines Hackerangriffs (könnte man ja vermuten) — sondern das Ergebnis interner Streitigkeiten.

Demnach soll der Führungswechsel in dem Regionalverband der Rechtspopulisten nicht ohne Querelen verlaufen sein. Am Ende warf Vorsitzender Holger Pieters hin. Auf seinen Namen war die Internetseite registriert. Weil die Partei es „nicht hinbekommen“ habe, einen Rechtsnachfolger für den Betrieb zu finden, habe er die Seite löschen müssen, zitiert der NDR. Heißt: Die Domain war zu haben.

Die Lücke zwischen Pieters Abgang und der Neuaufstellung der ostfriesischen AfD nutzte offenbar ein findiger Protestler: Er sicherte sich die Seite und stellte die flüchtligsfreundliche Botschaft ins Netz. Um wen es sich handelt, ist nicht bekannt. Die Seite hat kein Impressum.

Wer auch immer es war, hat ins Schwarze getroffen. Auf ihrem Facebook-Auftritt kündigen die Populisten ihre neue Webseite an und geifern gegen den „politischen Gegner“, der die Seite gekapert hat. Besonders nehmen sie Ex-Chef Pieters ins Visier, der ihrer Auffassung nach die Hauptschuld an dem Schlamassel trägt: „Sollte unsere Rechtsauffassung zutreffen, wird Pieters dafür die vollen straf- und zivilrechtlichen Konsequenzen erfahren.“ Auch Pieters‘ Gruppierung Leeraner Aufbruch mache sich „womöglich“ der Mittäterschaft schuldig. ger