27 Tote bei Messer-Attacke in chinesischem Bahnhof
Kunming (dpa) - Bei einem Blutbad im Bahnhof der chinesischen Millionenstadt Kunming haben mutmaßliche Terroristen mindestens 27 Menschen mit Messern getötet und 109 weitere verletzt.
Die Tat am Samstagabend sei „ein organisierter, vorsätzlicher und brutal ausgeführter terroristischer Überfall“ gewesen, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua chinesische Behördenvertreter.
Unbekannte Männer mit Messern hätten den Bahnhof von Kunming angegriffen, wurde die örtliche Polizei in dem Bericht zitiert. Die Polizei fasste laut Agenturbericht mehrere Verdächtige, mehr als 60 Opfer wurden im Laufe des Abends auf die Krankenhäuser der Umgebung verteilt. Die genauen Motive der Täter blieben zunächst unklar.
Der Vorfall ereignete sich gegen 21 Uhr Ortszeit. Yang Haifei, ein Einwohner Kunmings, schilderte Xinhua, wie er die Attacke erlebte. Er habe gerade eine Fahrkarte gekauft, als eine Gruppe von zumeist schwarz gekleideten Leuten aufgetaucht sei. Die Unbekannten hätten begonnen, die Leute im Bahnhof anzugreifen. „Ich sah einen Menschen mit einem langen Messer auf mich zukommen. Ich rannte mit anderen davon.“ Wer nicht schnell genug gewesen sei, sei schwer verletzt worden. Diese Opfer seien dann zu Boden gegangen, sagte der Augenzeuge. Er selbst sei an Brust und Rücken getroffen worden.
Ein Arzt des örtlichen Krankenhauses sagte Xinhua, die Zahl der Opfer stehe noch nicht abschließend fest. Die Polizei sperrte Zufahrtsstraßen zum Tatort ab. Das Ministerium für öffentliche Sicherheit sprach von einem „schweren Gewaltverbrechen“. Die Polizei habe die Ermittlungen aufgenommen, teilte die Behörde weiter mit. „Es ist gleichgültig, welche Motive die Mörder haben sollten - das Töten unschuldiger Menschen verstößt gegen Anstand und Gesetz. Die Polizei wird gemeinsam mit der Justiz in aller Härte diese Verbrechen verfolgen.“ Kunming ist die Hauptstadt der Provinz Yunnan.