Ärztin: Clinton ist fit für Präsidentschaftsamt
Washington (dpa) - Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton ist nach Einschätzung ihrer Ärztin gesundheitlich fit für das höchste Amt im Staat.
Das geht aus einer Stellungnahme der Medizinerin Lisa Bardack hervor, die Clintons Kampagne am Mittwoch veröffentlichte. Die Demokratin musste ihren Wahlkampf in den vergangenen Tagen unterbrechen, weil sie an einer Lungenentzündung erkrankt war.
Die 68-Jährige hatte am Sonntag eine Gedenkfeier zum 15. Jahrestag der Anschläge vom 11. September in New York vorzeitig verlassen. Beim Einsteigen in ein Auto wurde sie gestützt. Kurz danach teilte ihre Ärztin mit, bei Clinton sei bereits zwei Tage vorher eine Lungenentzündung festgestellt worden. Ihr Team hatte zunächst von einer „Überhitzung“ der Politikerin gesprochen. Clinton sah sich deswegen Vorwürfen ausgesetzt, sie habe nicht transparent genug gehandelt.
Der Vorfall heizte zudem Spekulationen um ihre körperliche Fitness an. Ihr republikanischer Konkurrent Donald Trump und andere Republikaner streuen seit Wochen, dass Clinton auch aus gesundheitlichen Gründen ungeeignet sei, die Präsidentschaft zu übernehmen, ohne dies aber zu belegen.
In einer zweiseitigen Erklärung bescheinigte ihre Ärztin Clinton nun, gesund zu sein. Bei mehreren Routineuntersuchungen in diesem Jahr seien ihre Blutwerte stabil gewesen. Clinton hatte zuletzt im Juli 2015 Informationen zu ihrem Gesundheitszustand veröffentlicht.
Die Lungenentzündung war am vergangenen Freitag diagnostiziert worden. Clinton erhole sich gut von der Erkrankung, erklärte Bardack. Sie nehme deswegen noch Antibiotika und ruhe sich aus. Die Demokratin wollte am Donnerstag wieder in den Wahlkampf einsteigen.
Mit der Veröffentlichung der Informationen setzte sie Trump unter Zugzwang. Der hatte nach dem Wirbel um Clintons Lungenentzündung rasch „sehr, sehr detaillierte“ Angaben zu seiner Gesundheit angekündigt. Ursprünglich wollte er das in der „Dr. Oz Show“ im Sender Fox tun, die am Mittwoch aufgezeichnet wurde und am Donnerstag gesendet werden sollte. Laut US-Medienberichten überreichte Trump dem Moderator aber lediglich einen einseitigen Bericht, Details blieben offen.