Aggressiver US-Wahlkampf: Trump unterstellt Wahlbetrug

Washington (dpa) - Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump befürchtet drei Monate vor der Abstimmung im November Wahlbetrug. „Ich fürchte, die Wahl wird manipuliert werden, wenn ich ehrlich bin“, sagte Trump bei einer Wahlkundgebung in Columbus (Ohio).

Foto: dpa

Trump sprach bereits 2012, als der Republikaner-Kandidat Mitt Romney gegen Amtsinhaber Barack Obama verloren hatte, von Wahlbetrug. Auch während des Vorwahlprozesses hat er mehrfach unterstellt, Wahlen seien manipuliert. Der 70-Jährige verschwieg dabei jedoch, dass das Wahlsystem bei den Republikanern ihm selbst zum Sieg verhalf und er mit deutlich weniger als 50 Prozent der Stimmen Kandidat seiner Partei werden konnte.

Vor der neuen Kontroverse hatte Trump einen Streit mit den Eltern eines im Irak-Einsatz getöteten, muslimischen US-Soldaten vom Zaun gebrochen und sich in eine Kontroverse über die Rolle von Russlands-Präsident Wladimir Putin im Ukraine-Konflikt verzettelt.

Namhafte US-Kommentatoren stellen inzwischen offen die Frage, ob Trump noch bei Sinnen ist. „Ist Trump einfach nur verrückt“, fragte Eugene Robinson am Dienstag in der „Washington Post“.

In einem Gastbeitrag für das gleiche Blatt resümierte der Politologe Robert Kagan von der angesehenen Brookings Institution: „Man fragt sich, ob die Führung der Republikaner angefangen hat zu realisieren, dass sie ihr Schicksal und das ihrer Partei einem Mann übergeben haben könnte, der eine Persönlichkeitsstörung hat.“

Zuvor hatte Trump scharf gegen Hillary Clinton geschossen. Bei einem Wahlkampfauftritt in der Stadt Mechanicsburg im US-Staat Pennsylvania bezeichnete der Präsidentschaftskandidat der Republikaner seine Konkurrentin im Rennen um das Weiße Haus als „den Teufel“.

Er kritisierte Clintons ehemaligen Mitbewerber Bernie Sanders, der die ehemalige Außenministerin und First Lady nun unterstützt. „Er hat einen Pakt mit dem Teufel geschlossen. Sie ist der Teufel“, sagte Trump. Es ist das erste Mal, dass der Immobilienmogul Clinton direkt mit dem Teufel vergleicht. Als „Korrupte Hillary“ bezeichnet er sie schon lange.

Unterdessen hatte Starinvestor Warren Buffett (85) angekündigt, bei der US-Präsidentschaftswahl Menschen in seinem Heimatbezirk zu den Wahllokalen fahren. Er verspreche, mindestens zehn Menschen zum Wahllokal zu bringen, die es sonst schwer hätten, dorthin zu gelangen, sagte Buffett bei einem Auftritt von Hillary Clinton in seiner Heimatstadt Omaha (Nebraska).

Außerdem habe er zum selben Zweck einen altmodisch hergerichteten Touristenbus für den Wahltag 8. November gemietet. „Ich werde den ganzen Tag mitfahren, Selfies machen - was immer nötig ist“, kündigte Buffett an. Ziel sei die höchste prozentuale Wahlbeteiligung aller US-Bezirke.

Für den Fall, dass das gelingt, legte Clinton mit einem eigenen Versprechen nach. „Kurz nachdem ich Präsidentin werde, sobald es sich einrichten lässt, komme ich hierher zurück, und Warren und ich werden zusammen in den Straßen Omahas tanzen“, kündigte die Demokratin an. Vielleicht werde sich Buffett dafür als Elvis Presley verkleiden.