Alternativen zu russischem Gas gesucht

Energieminister der G7-Staaten beraten in Rom. Schnelle Lösung nicht in Sicht.

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Rom. Die G7-Staaten wollen wegen der Ukraine-Krise mit Flüssiggas-Importen, neuen Gasspeichern und mehr Pipelines die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen verringern. Bei einem Sondertreffen in Rom vereinbarten die Energieminister der führenden sieben Industriestaaten (G7) am Dienstag einen 13-Punkte-Plan.

Allerdings bestand Einigkeit, dass Änderungen nur mittelfristig erzielt werden können. „Es wird mit Blick auf die aktuelle Krise keine schnelle Lösung geben“, sagte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) nach dem Treffen.

Er kenne niemanden auf der Welt, „der uns sagen könnte, wie kurzfristig die Abhängigkeit von russischen Gasimporten geändert werden kann“. So seien die USA frühestens Ende des Jahrzehnts in der Lage, Flüssiggas-Exporte auszubauen, betonte der Vizekanzler. Für die Ukraine sollen nun Notfall-Pläne erarbeitet werden, falls Russland dem Land den Gashahn zudreht. Gabriel forderte neben einer Diversifizierung der Versorgung auch eine politische Initiative unter Einschluss Russlands.

„Eigentlich brauchen wir in Europa so etwas wie eine Energie-KSZE.“ In der Hochphase des Kalten Krieges habe es mit der Helsinki-Schlussakte der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) eine Übereinkunft über Achtung von Grenzen und Völkerrecht gegeben.

Heute brauche man eine politische Verständigung, „wie Energiemärkte in Europa funktionieren und arbeiten sollen“, sagte Gabriel. Die Rom-Initiative dient als Vorlage für den G7-Gipfel am 4. und 5. Juni in Brüssel. Deutschland pocht auf eine stärkere Rolle erneuerbarer Energien und auf mehr Effizienz, damit weniger Gas zum Heizen benötigt wird. An den Beratungen nahm auch Italiens Premierminister Matteo Renzi teil.

Im Rahmen der Diversifizierungs-Strategie wurden eine stärkere Rolle von Flüssiggasimporten und der Aufbau entsprechender Terminals vereinbart. Allerdings sind dies am Ende meist Investitionsentscheidungen von Unternehmen. Differenzen gab es über eine stärkere Rolle der Atomkraft, Deutschland lehnte eine G7-Vereinbarung für eine Atomkraft-Förderung ab.