Anschlag auf Touristenbus: Entsetzen und Trauer in Israel
Anschlag auf einen Touristenbus in Bulgarien weckt böse Erinnerungen. Israel will Attentäter jagen.
Tel Aviv. Mit Entsetzen und Zorn ist der Terroranschlag auf israelische Touristen in Bulgarien in Israel aufgenommen worden. Berichte, dass viele Jugendliche unter den Opfern waren, machten viele besonders betroffen.
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) reagierte bestürzt: „Ich verurteile den tödlichen Anschlag auf israelische Touristen in Bulgarien auf das Schärfste.“ Auch die USA verurteilten den Anschlag.
Israelische Medien zeigten Bilder von dem ausgebrannten Reisebus im Urlaubsort Burgas und ließen verstörte Augenzeugen zu Wort kommen. Unter den zum Teil Schwerverletzten sollen auch Kinder und schwangere Frauen sein.
Eine Israelin namens Michal erzählte der Online-Ausgabe der Zeitung „Haaretz“, ihre Tochter habe sie nach der heftigen Explosion völlig aufgelöst von Bulgarien aus angerufen. Sie habe erzählt, jemand habe sich in dem Bus in die Luft gesprengt. „Sie hat Schnittverletzungen erlitten und blutete, sie musste aus einem Fenster des Busses gehoben werden“, berichtete die Mutter.
Israelische Medien meldeten, einige der Touristen seien in Panik aus dem brennenden Bus gesprungen. 40 Menschen sollen sich in dem Fahrzeug befunden haben, auch der Busfahrer soll unter den Schwerverletzten sein. Die Flammen hätten auf zwei weitere Busse übergegriffen.
Die Bilder von dem zerstörten Bus wecken in Israel Erinnerungen an die palästinensischen Selbstmordanschläge der Vergangenheit auf israelische Busse. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu machte aber am Abend Israels Erzfeind, den Iran, für das Blutbad verantwortlich, und kündigte eine harte Reaktion an.
Der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak erklärte, Israel werde Attentäter und Drahtzieher des Anschlags jagen und dingfest machen. Agenten des israelischen Geheimdienstes Mossad hatten in der Vergangenheit nach ähnlichen Anschlägen mit teils spektakulären Aktionen Jagd auf mutmaßliche Attentäter in aller Welt gemacht.