Araber kritisieren Nahost-Friedensprozess
Ramallah (dpa) - Die Arabische Liga hat sich angesichts der brachliegenden Friedensgespräche dafür ausgesprochen, den Nahost-Konflikt anders anzugehen: „Wir können nicht mit den gleichen Methoden der vergangenen 20 Jahre weitermachen.
Das war Zeitverschwendung“.
Das sagte Generalsekretär Nabil al-Arabi am Samstag nach einem Treffen mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in Ramallah im Westjordanland.
Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern sollte im UN-Sicherheitsrat behandelt werden, ergänzte al-Arabi, der zusammen mit dem ägyptischen Außenminister Mohammed Kamel Amr nach Ramallah reiste. „Das Ziel muss sein, den Konflikt zu beenden, nicht einfach ihn zu verwalten.“
Im Mittelpunkt der Beratungen stand auch die Finanzkrise der Palästinensischen Autonomiebehörde. Diese hatte bereits im November die Gehälter ihrer rund 180 000 Beamten nicht mehr zahlen können. Al-Arabi räumte ein, dass die arabischen Länder noch nicht die 100 Millionen Dollar überwiesen haben, die sie den Palästinensern monatlich als Ausgleich für die von Israel einbehaltenen Steuergelder zugesagt hatten.
Die Regierung in Jerusalem hatte die Weiterleitung von Steuern und Zöllen an die hoch verschuldete Palästinensische Autonomiebehörde ausgesetzt, nachdem die Palästinenser als UN-Beobachterstaat anerkannt worden waren. „Diese kann so nicht weiter funktionieren“, kritisierte al-Arabi.