Blutiger Anschlag auf Pilger in Pakistan

Islamabad (dpa) - Bei einem Bombenanschlag auf Busse mit schiitischen Pilgern sind im Südwesten Pakistans mindestens 19 Menschen gestorben. Bis zu 25 Mitglieder der religiösen Minderheit seien bei der Explosion eines mit Sprengstoff gefüllten Autos am Sonntag verletzt worden,.

Das sagte ein Sprecher der Lokalregierung. Zu den Verletzten gehörten auch zwei Sicherheitskräfte, die die Busse begleiteten.

Die Schiiten waren nach offiziellen Angaben mit drei Bussen auf einer Pilgerfahrt in den Iran. Als sie ein am Straßenrand abgestelltes Fahrzeug passieren wollten, explodierte dieses und zerstörte den ersten Bus vollständig. Die Menschen in den beiden nachfolgenden Bussen blieben unverletzt. Zunächst war nicht klar, ob es sich um einen Selbstmordanschlag handelte oder ob die Bombe ferngezündet wurde.

Tausende schiitische Pilger fahren jedes Jahr in den Iran, um dort heilige Stätten zu besuchen. Die Tat ereignete sich in der Provinz Balochistan, in der Muslime schiitischer Glaubensrichtung in der Minderheit sind und immer wieder angegriffen werden. Dafür werden meistens radikale Sunniten verantwortlich gemacht. Schiiten machen in Pakistan 20 Prozent der Bevölkerung aus.

Bei der Explosion einer Bombe in der Stammesregion Nord-Waziristan sind unterdessen zwei pakistanische Soldaten getötet worden. Das sagte ein Geheimdienstmitarbeiter. Für beide Attentate übernahm niemand die Verantwortung.