Athen bekommt Steuerhinterziehung nicht in den Griff
Athen (dpa) - Das hochverschuldete Griechenland bekommt eines seiner größten Probleme nicht in den Griff: Die Steuerhinterziehung hat trotz aller Bemühungen der Steuerfahnder immer noch große Ausmaße.
Dies gilt besonders auf den Touristeninseln der Ägäis. Beamte haben zwischen Ende April und bis zum 8. August bei Stichproben auf 15 Inseln 750 Unternehmen überprüft. In 490 davon wurden Unregelmäßigkeiten festgestellt. Dies gab am Donnerstag die zuständige Fahnderbehörde (SDOE) in Athen bekannt. Vor allem Tavernenbesitzer und Händler hätten keine Quittungen ausgestellt, die Mehrwertsteuer kassiert und die Gelder aber nicht dem Staat gezahlt.
Aus der veröffentlichten Übersicht der Kontrollen ergibt sich, dass die Meister der Steuerhinterziehung Unternehmer auf der Touristeninsel Rhodos sind. Dort wurden elf Geschäfte kontrolliert. In allen wurden Unregelmäßigkeiten entdeckt. Auch auf der Jet-Set-Insel Mykonos ist die Lage nicht besser. Dort wurden 140 Geschäfte geprüft. In 103 davon gab es Probleme.
Im September werden in Griechenland Berater aus Brüssel erwartet. Diese sollen in den wichtigsten Ministerien prüfen, wie die EU-Administration den Griechen helfen kann, ihre Verwaltung zu verbessern. Zu den wichtigsten Zielen der Mission zählt die Bekämpfung der grassierenden Steuerhinterziehung.