Auch Russen auf der Krim sind Ukrainer
Berlin. Statistiken weisen aus, dass sich die Bevölkerung der Krim aus zwölf Prozent Krimtataren, zu 24 Prozent aus Ukrainern und zu mehr als 58 Prozent aus Russen zusammensetzt. Henning Schröder von der Stiftung Wissenschaft und Politik betont jedoch, dass es sich dabei „um Ukrainer handelt, also Personen mit ukrainischem Pass, die sich ethnisch als Russen verstehen und deren Muttersprache Russisch ist“.
Das russische Staatsbürgerschaftsgesetz erlaube es, ehemaligen Bürgern der UdSSR, die darum ersuchen, einen russischen Pass zu verleihen. „Heute wird das mitunter politisch instrumentalisiert.“
Anders als die ethnischen Russen wenden sich die rund 300 000 Krim-Tataren entschieden gegen russische Einflussnahme. Für die Rechte der turksprachigen muslimischen Volksgruppe hat sich der türkische Außenminister Ahmet Davoutoglu stark gemacht. Die Krim war früher Teil des Osmanischen Reiches. Unter Stalin wurden die Tartaren nach Zentralasien deportiert, weil sie der Kollaboration mit deutschen Besatzern beschuldigt wurden. In den 1990er Jahren kehrten viele zurück.