Genehmigung widerrufen Bannons Pläne für Populisten-Akademie bei Rom gescheitert

Rom · Italien zieht die Genehmigung für Bannons geplante rechte Kaderschmiede zurück. In der Einrichtung sollten Verteidiger des "jüdisch-christlichen Abendlandes" ausgebildet werden.

Die Pläne von Donald Trumps Ex-Chef-Strategen Steve Bannon, ein altes Kloster unweit von Rom in eine Akademie für Rechtspopulisten zu verwandeln, sind gescheitert.

Foto: dpa/Alvise Armellini

Endgültiges Aus für die von Steve Bannon geplante rechte Kaderschmiede in Italien: Die Regierung in Rom teilte am Donnerstag mit, dass sie eine bereits erteilte Genehmigung zur Gründung einer Universität in einem ehemaligen Kloster widerrufen habe. Ein Vertrauter des ehemaligen Chefstrategen von US-Präsident Donald Trump, der Brite Benjamin Harnwell, wollte in der Einrichtung Verteidiger des "jüdisch-christlichen Abendlandes" ausbilden.

Harnwell ist Leiter des katholischen Instituts Dignitatis Humanae. Das Institut hatte das ehemalige Kloster des Kartäuserordens in Trisulti 2018 für einen Zeitraum von 19 Jahren und für 100.000 Euro pro Jahr vom italienischen Staat gepachtet. Die Mönche hatten nicht mehr genug Geld, um das im 13. Jahrhundert gegründete Kloster rund hundert Kilometer östlich von Rom zu unterhalten.

Wie das italienische Kulturministerium erklärte, widerrief es die Genehmigung, die dem Institut Dignitatis Humanae die Nutzungsrechte der Kartause Trisulti gewährte. Das Ministerium kam nach einem im August 2019 eingeleiteten Verfahren zu dem Schluss, dass "der Verband entgegen der zum Zeitpunkt des Antrags geäußerten Aussagen nicht über die Voraussetzungen verfügt, die für die Verpachtung von Immobilien des Staats an Privatpersonen erforderlich sind".

Harnwell hatte tausend potenzielle Studenten - vor allem aus dem angelsächsischen Raum - erwartet. Aus ihnen wollte er "Kulturkrieger" machen, die gegen Sakularität und illegale Einwanderung aufbegehren. Bannon, der seit seinem Rauswurf aus dem Weißen Haus rechtsradikale Bewegungen in Europa aufbauen will, hatte dem Projekt eine Million Dollar (894.000 Euro) zugesagt. Weitere Spender blieben aus.

(AFP)