Widerstand Bannons Pläne für Populisten-Akademie in Kloster bei Rom vor dem Aus

Rom · Die Pläne von Donald Trumps Ex-Chef-Strategen Steve Bannon, ein altes Kloster unweit von Rom in eine Akademie für Rechtspopulisten zu verwandeln, könnten scheitern.

Das Kloster Trisulti, eine aus dem 13. Jahrhundert stammende Kartause, die vom Dignitas Humanae Institute (DHI) angemietet ist.

Foto: dpa/Alvise Armellini

Wegen der „Verletzung verschiedener vertraglicher Pflichten“ sei ein Verfahren zum Widerruf der Vermietung an eine von Bannon finanzierte Einrichtung auf den Weg gebracht worden, erklärte das italienische Kulturministerium am Freitag.

Das ultra-konservative katholische Dignitas Humanae Institute (DHI) hatte im vergangenen Jahr die Verwaltung des Klosters Trisulti aus dem 13. Jahrhundert in Folge einer Ausschreibung übernommen. Eine sogenannte Akademie für den jüdisch-christlichen Westen soll nach Angaben von Freitag im Herbst in Rom eröffnen. Für 2020 war der Umzug nach Trisulti geplant. Von „Gladiatorenschule für Kulturkämpfer“ war die Rede - nach dem Willen der Initiatoren soll die Akademie im Idealfall die nächste Generation von Anti-Establishment-Politikern heranziehen.

DHI-Leiter Benjamin Harnwell sprach in einer Mitteilung von einem „illegitimen Manöver“ des Kulturministeriums, das mit jedem zur Verfügung stehenden Mittel angefochten werde, „egal, wie viele Jahre es dauern wird“. „Und wir werden gewinnen“, hieß es.

Untersuchungen des Ministeriums hätten unter anderem ergeben, dass das DHI zum Zeitpunkt der Ausschreibungsfrist keine ausreichende Erfahrung im Bereich des Schutzes, der Verwaltung und der Aufwertung von Kulturerbestätten vorweisen konnte, erklärte Kulturminister Alberto Bonisoli auf Facebook. „Darüber hinaus scheint es, dass es (das Institut) nicht einmal die Konzessionsgebühr für 2018 bezahlt hat. Ich verabscheue diejenigen, die betrügen.“

Gegner des Projekts werfen dem DHI seit längerem vor, in der Bewerbung um das Kloster nicht erklärt zu haben, daraus eine politische Akademie machen zu wollen. Zudem gab es Berichte über ein gefälschtes Bankdokument, das als Teil der Bewerbung eingereicht worden sein soll.

(dpa)