Festgenommene hatten Kontakt zum IS Belgische Terrorverdächtige planten wohl Anschlag in Antwerpen

Brüssel (AFP) - Die vier in Antwerpen von der Polizei festgenommenen Terrorverdächtigen haben wohl einen Anschlag auf einen zentralen Ort der belgischen Hafenstadt geplant. Ein mögliches Ziel sei der Hauptbahnhof von Antwerpen gewesen, berichteten übereinstimmend mehrere flämische Zeitungen am Donnerstag.

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Foto: Stephanie Lecocq

Die vier Teenager standen laut den Berichten in engem Kontakt mit Hicham Chaib, einem führenden belgischen Dschihadisten in Syrien. Chaib gilt als rechte Hand des Chefs der mittlerweile verbotenen belgischen Salafistenbewegung Sharia4Belgium, Fouad Belkacem. Seit 2012 hält sich Chaib in Syrien auf und soll bei der Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) eine führende Rolle in der IS-Hochburg Raka haben. Chaib war Anfang 2015 von der belgischen Justiz in Abwesenheit zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Über die Anschlagspläne der vier Verdächtigen in Antwerpen war die Polizei unter anderem über Internetnachrichten der vier jungen Männer aufmerksam geworden. Die Pläne sollen noch wenig konkret gewesen waren. Waffen oder Sprengstoff waren bei den 16- bis 19-jährigen Verdächtigen nicht gefunden worden. Sie seien aber laut der Zeitung "De Standaard" auf der Suche nach Geld gewesen, um womöglich Waffen zu kaufen.

Die vier jungen Leute waren der belgischen Justiz bereits bekannt. Zwei von ihnen sollen früher bereits versucht haben, nach Syrien auszureisen. Auf dem Flughafen von Brüssel waren sie allerdings aufgegriffen und nach Antwerpen zurückgeschickt worden. Nach einer ersten Anhörung wurden drei Verdächtige unter strengen Sicherheitsauflagen freigelassen. Alle vier werden "der Teilnahme an den Aktivitäten einer Terrorgruppe" beschuldigt. Zudem werden sie verdächtigt, Kämpfer für Syrien und Libyen rekrutiert zu haben. Es gebe aber bisher keine Verbindung zu den Terroranschlägen vom 22. März auf den Brüsseler Flughafen und einen U-Bahnhof der belgischen Hauptstadt, bei denen 32 Menschen getötet worden waren, erklärte die Staatsanwaltschaft.