Bewegung im Streit um die Ukraine
US-Außenminister verhandelt mit russischem Kollegen. Sergej Lawrow fordert militärische Neutralität von Kiew.
Moskau/Paris. Kommt in die Ukraine-Krise Bewegung? Russland und die USA nehmen einen neuen Anlauf für eine diplomatische Lösung. Moskau beharrt allerdings auf seinen Positionen. Bei einem Treffen mit seinem US-Kollegen John Kerry am Sonntag Abend in Paris forderte Außenminister Sergej Lawrow, die Ukraine müsse sich zu militärischer Neutralität verpflichten, auf einen Nato-Beitritt verzichten sowie den Regionen mehr Rechte einräumen. US-Präsident Barack Obama und Kreml-Chef Wladimir Putin hatten das Außenministertreffen in einem Telefonat vereinbart.
Obama forderte Putin nachdrücklich auf, die russischen Truppen von der Grenze zur Ukraine abzuziehen. Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen sagte, das Bündnis sei „extrem beunruhigt“ über den Aufmarsch. Die Allianz werde nun ihre Verteidigung weiter stärken.
Die Bundesregierung erwägt angesichts der Krim-Krise, den osteuropäischen Nato-Staaten militärisch Beistand zu leisten. Geprüft würden etwa zusätzliche Awacs-Aufklärungsflüge über Rumänien und Polen sowie eine Beteiligung an einem Nato-Marinemanöver in der Ostsee, sagte eine Sprecherin von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU).
Derweil hat Boxweltmeister Vitali Klitschko (42) überraschend auf die Präsidentschaftskandidatur verzichtet. Er will sich um den Posten des Kiewer Bürgermeisters bewerben. Klitschko unterstützt nun den prowestlichen Milliardär Pjotr Poroschenko (48).
Diesem werden bei der Präsidentenwahl am 25. Mai gute Chancen eingeräumt. Damit zeichnet sich bei der Wahl ein Rennen zwischen Poroschenko und Ex-Ministerpräsidentin Julia Timoschenko (53) ab. Red