„Bloody Sunday“: Opferfamilien werden entschädigt

London (dpa) - Fast 40 Jahre nach Schüssen auf katholische Demonstranten in Nordirland, dem „Bloody Sunday“, wird das britische Verteidigungsministerium die Opferfamilien entschädigen.

„Wir verstehen den Schmerz, den diese Familien seit fast 40 Jahren spüren, und räumen ein, dass Mitglieder der Armee falsch gehandelt haben“, sagte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag. „Das tut der Regierung zutiefst leid.“

Man stehe in Kontakt mit den Familien und deren Anwälten und werde, wo es juristisch verpflichtend sei, Entschädigung zahlen. Über die Höhe wurde zunächst nicht bekannt.

14 katholische Demonstranten starben am 30. Januar 1972 in der nordirischen Stadt Londonderry, als britische Soldaten auf sie schossen. Im Anschluss hatte der Nordirlandkonflikt sich radikal verschärft.

Der Hergang des Blutsonntags war jahrzehntelang umstritten. Im vergangenen Jahr kam eine Untersuchung im Auftrag der britischen Regierung zu dem Schluss, dass die Armee zuerst und ohne Provokation auf die unbewaffneten Demonstranten schoss. Der britische Premierminister David Cameron hatte sich bei den Angehörigen der Opfer entschuldigt.