Blutfehde zwischen Amazonas-Stämmen

Quito (dpa) — Zwischen Indios im Amazonasgebiet von Ecuador ist eine Blutfehde ausgebrochen. Mindestens 15 Mitglieder der Taromenani - eines Indio-Stamms ohne Kontakt zur weißen Zivilisation - sollen von Mitgliedern des Huaorani-Stammes getötet worden sein.

Das sagte der stellvertretende Vorsitzende der Huaorani, Gilberto Esquimo, am Donnerstag (Ortszeit) der Nachrichtenagentur dpa. Das Justizministerium in Quito kündigte über Twitter an, den Vorfall zu untersuchen. Hintergrund sind Streitigkeiten über Waldrodungen und Erdölbohrungen.

Der Angriff geschah angeblich am vergangenen Freitag im ostecuadorianischen Orellana-Gebiet als Repressalie für den Tod eines Huaorani-Führers und einer seiner beiden Frauen. Das Paar wurde vor einem Monat mutmaßlich von Taromenani mit Lanzen getötet, weil es keinen Stopp der Waldrodungen in der Umgebung erreicht habe. Die Huaorani stehen im Gegensatz zu den Taromenani im Kontakt mit dem ecuadorianischen Staat.

Esquimo forderte Unterstützung der Regierung. Neue Auseinandersetzungen seien zu befürchten. Die Rivalität zwischen den beiden Amazonas-Stämmen hatte bereits 2003 zu einem Massaker geführt, als 23 Taromenani von Huaorani-Kriegern getötet wurden.