Ruby bestreitet Sex mit Ex-Regierungschef Berlusconi
Mailand/Rom (dpa) - Das Partygirl Ruby sieht den früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi und sich selbst als Opfer der Justiz. „Gegen Berlusconi wird ein Krieg geführt und ich bin darin verwickelt“, sagte Karima el-Mahroug - so Rubys echter Name - am Donnerstag in Mailand.
Die Marokkanerin protestierte vor den Türen des Gerichts gegen den Umgang mit ihr und beklagte, sie sei im Prozess gegen Berlusconi bislang nicht gehört worden.
Dem 76 Jahre alten Ex-Regierungschef werden Sex mit der damals minderjährigen Ruby und Amtsmissbrauch vorgeworfen. Berlusconi drohen bei einer Verurteilung mehrere Jahre Haft. Ruby bestritt erneut, jemals Sex mit Berlusconi gehabt zu haben. „Ich hatte nie Geschlechtsverkehr gegen Geld und ich hatte nie Geschlechtsverkehr mit Silvio Berlusconi“, sagte sie. Nur um Berlusconi zu treffen, habe man auch sie verletzt.
Sie sei während der Befragungen durch die Justiz „psychischer Folter“ ausgesetzt gewesen, sagte Ruby. Die Marokkanerin beklagte die „Methode, unaufhörlich Fragen zu stellen über mein Intimleben, die sexuellen Vorlieben, ohne Scham oder Unbehagen darüber, was das in einer 17-Jährigen auslöst.“ Sie sei von Anfang an als Prostituierte verurteilt und instrumentalisiert worden, obwohl sie das immer bestritten habe. Die Staatsanwaltschaft äußerte sich zu den Vorwürfen laut Nachrichtenagentur Ansa zunächst nicht.
Die Marokkanerin forderte, im Prozess gegen Berlusconi aussagen zu dürfen. „Ich will von den Richtern gehört werden, um die Wahrheit zu sagen.“ El-Mahroug sollte bereits mehrfach vor Gericht aussagen, ihre Befragung wurde jedoch jedes Mal verschoben oder aus anderen Gründen verhindert.
Der Prozess gegen Berlusconi soll am 22. April fortgesetzt werden.