Blutiger Terrorangriff auf Hotel in Mogadischu

Mogadischu (dpa) - Bei einem blutigen Anschlag der islamistischen Terrormiliz Al-Shabaab auf ein Hotel und ein Restaurant in der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind 20 Menschen ermordet worden. Unter den Toten seien viele Frauen und Kinder, sagte Sicherheitsminister Abdirisak Omar.

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Sieben der Angreifer seien ebenfalls ums Leben gekommen. Zahlreiche Hotelgäste, einschließlich Politikern und Journalisten, seien für mehr als zehn Stunden als Geiseln gehalten worden, bis es Sicherheitskräften gelang, die Kämpfer zu überwältigen, sagte Omar.

Nach offiziellen Angaben rammten zwei mit Sprengstoff beladene Fahrzeuge am Donnerstagabend das Beach View Hotel am Lido-Strand sowie das benachbarte Lido Seafood Restaurant. Danach stürmten vier Al-Shabaab-Kämpfer das Hotel und eröffneten das Feuer. „Sie schossen im Hotel und außerhalb wahllos um sich“, sagte der Augenzeuge Mustafa Elmi. Mehr als 35 Menschen seien verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher am Freitag.

Die Terrormiliz bekannte sich zu dem Anschlag. Am Freitagmorgen hätten Sicherheitskräfte einen der Täter festgenommen, sagte der Minister. Die genaue Anzahl der Angreifer blieb am Freitag jedoch weiterhin unklar.

Erst am Sonntag hatten die sunnitischen Extremisten die kenianischen Friedenstruppen in Somalia angegriffen. Die Streitkräfte weigern sich nach wie vor, Auskunft zu geben, wie viele Soldaten bei dem komplexen Angriff getötet wurden. Al-Shabaab spricht von rund 100 getöteten Kenianern.

Die radikale Miliz verbreitet seit Jahren in Somalia Angst und Schrecken und verübt auch in Nachbarländern wie Kenia Anschläge. Zwar vertrieben Regierungstruppen und Soldaten der Afrikanischen Union die Extremisten 2011 aus der Hauptstadt Mogadischu, Al-Shabaab beherrscht aber noch weite Teile Mittel- und Südsomalias. Die Organisation hat Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida und kooperiert mit den Extremisten von Boko Haram in Nigeria.