Brasiliens Präsidentin wirft Magazin „Wahl-Terrorismus“ vor

Rio de Janeiro (dpa) - Brasiliens Staatschefin Dilma Rousseff hat zwei Tage vor der Stichwahl einen brisanten Medienbericht über ihre mutmaßliche Verwicklung in einen Korruptionsskandal als „Wahl-Terrorismus“ zurückgewiesen.

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Nach dem Bericht der Zeitschrift „Veja“ sollen Rousseff und deren Vorgänger Luiz Inácio Lula da Silva über ein groß angelegtes Schmiergeldsystem beim staatlich kontrollierten Öl-Konzern Petrobras informiert gewesen seien.

Rousseff wies den Bericht in einer Fernsehdebatte vehement als böswillig zurück und warf der Zeitschrift vor, keine Beweise vorgelegt zu haben. Der „Veja“-Bericht beruft sich auf Aussagen des seit März wegen Geldwäsche-Vorwürfen inhaftierten Devisenhändlers Alberto Youseff, nach dessen Angaben Rousseff und Lula „alles“ über das Korruptionssystem bei Petrobras gewusst hätten.

Yousseff ist einer der Hauptverdächtigen des Skandals, bei dem seit 2006 bis zu 10 Milliarden Reas (rd. 3,3 Mrd Euro) veruntreut worden sein sollen. Unter anderem soll illegal Geld an Parteien, darunter an die Arbeiterpartei PT Rousseffs geflossen sein. Ein Versuch von Rousseffs Wahlkampfzentrale, die Veröffentlichung der Reportage zu unterbinden, scheiterte laut Veja vor Gericht.