Bürgerrechtler Chen Guangcheng: "Ich bin in sehr großer Gefahr"

Peking (dpa) - Chen Guangcheng wirkt gehetzt, verängstigt und in großer Sorge. In einem Hilferuf vom Chaoyang Krankenhaus in Peking sagt der blinde Bürgerrechtler am Freitag am Telefon der Nachrichtenagentur dpa, er fürchte um die Sicherheit seine Familie.



Wie ist ihre Situation?


Chen: Ich bin in ernster Gefahr. Ich kann seit zwei Tagen nicht mit amerikanischen Diplomaten zusammentreffen. Sie versuchen, ins Krankenhaus zu kommen, aber werden nicht reingelassen. Gerade wollte meine Frau vor die Tür gehen, um ein paar Dinge zu kaufen, aber sie braucht die Genehmigung von verschiedenen Stellen.

Wie sicher ist ihre Familie?


Chen: Ich weiß es nicht. Ich habe das Gefühl, dass die Lage sehr unsicher ist. Es gibt viele Wachen um uns herum.

Stimmt die von Freunden veröffentlichte Erklärung, dass sie nur in die USA ausreisen, aber kein Asyl beantragen wollen?

Chen: Ich will jetzt darüber nicht reden. Ich habe es mehrfach angesprochen und die Erklärung herausgegeben. Ich bin in sehr großer Gefahr. Können wir bitte nur über meine gegenwärtige Situation sprechen?! Bitte verbreiten sie die Nachricht über meine Lage! Bitte! Ich spreche später über meine Pläne.

Haben sie Kontakt zu ihrem Anwalt oder zu Freunden?


Chen: Nein, ich habe noch keinen Kontakt zu ihnen aufgenommen.

Wollen sie in die USA, um zu studieren?

Chen (in Eile): Ja. Soviel für den Moment.