Bundespräsident Gauck will Israel besuchen

Berlin (dpa) - Bundespräsident Joachim Gauck will demnächst zu einem Antrittsbesuch nach Israel reisen. Wie ein Sprecher des Präsidialamtes mitteilte, ist Gauck kurz nach seiner Wahl vom israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres eingeladen worden.

Es sei aber auch der Wunsch Gaucks gewesen, Israel zu besuchen. Da die Planungen noch liefen, sei auch noch kein konkreter Zeitraum für den Besuch festgelegt worden.

Es wird erwartet, dass der Bundespräsident auf der Reise auch Vertreter der Palästinenser trifft. Die „Leipziger Volkszeitung“ berichtete unter Berufung auf Kreise des Präsidialamtes, dass auch ein Kurzaufenthalt bei der palästinensischen Autonomiebehörde in Ramallah vorgesehen sei. Der Sprecher wollte dazu keine Stellung nehmen.

Gauck habe Israel noch vor dem Wirbel um das Israel-kritische Gedicht des Literaturnobelpreisträgers Günter Grass auf seine Reiseliste gesetzt. Der Vorsitzende der deutsch-israelischen Gesellschaft, Reinhold Robbe (SPD), äußerte in der Zeitung die Hoffnung, dass Gauck mit seiner Kraft der überzeugenden Rede „rasch dafür wird sorgen können, dass in Israel Gras über Grass wächst“. Linken-Fraktionschef Gregor Gysi begrüßte die Planungen für die Israel-Reise Gaucks ebenfalls. Er schlug vor, Gauck könne auch seine Bedenken zum Einreiseverbot für Grass in Israel zum Ausdruck bringen.

Am kommenden Montag und Dienstag reist Gauck zunächst nach Brüssel und Straßburg. Er besucht dort EU, Nato und das Königreich Belgien sowie das Europäische Parlament. Anfang Mai seien dann Reisen nach Schweden und in die Niederlande geplant, sagte der Sprecher.