China schickt Truppen ins Südchinesische Meer
Peking (dpa) - China verschärft seine Gangart im Streit mit Nachbarstaaten um Inseln im Südchinesischen Meer. Die Regierung in Peking plane die Stationierung von Truppen auf einer der umstrittenen Inseln, hieß es am Sonntag in einer auf der Internetseite des Verteidigungsministeriums verbreiteten Meldung.
Die Ankündigung kam zwei Tage nach einem mühsam ausgehandelten Kompromiss der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean, in dem sich die Mitglieder zur Zurückhaltung in dieser heiklen Frage verpflichten. Mehrere Asean-Mitglieder fühlen sich von Chinas Herrschaftsansprüchen bedroht.
Die chinesischen Truppen sollen in der Stadt Sansha auf der Paracel-Inselgruppe stationiert werden. China hatte Sansha erst im Vormonat zur Präfektur erhoben. Von dort sollen die Inselgruppen der Spratlys, Paracels und die Macclesfield Bank sowie die umliegenden, rohstoffreichen Gewässer verwaltet werden, hieß es.
Teile dieser Inselgruppen werden auch von den Asean-Mitgliedern Vietnam, Brunei, Malaysia, den Philippinen sowie Taiwan beansprucht. Peking macht Besitzansprüche beinahe auf das gesamte Südchinesische Meer geltend.