China weist Gerüchte über Tod von Jiang Zemin zurück

Peking (dpa) - China hat Berichte über den angeblichen Tod des früheren Staats- und Parteichefs Jiang Zemin dementiert.

„Jüngste Berichte einiger ausländischer Medien über Jiang Zemins Tod durch Krankheit sind reine Gerüchte“, schrieb die amtliche chinesische Nachrichtenagentur am Donnerstag unter Berufung auf „zuverlässige Quellen“. Die Meldung bestand nur aus einem Satz. Es gab keine Hinweise auf den Gesundheitszustand des 84-Jährigen.

Trotz seines Rückzugs von der politischen Bühne beim Generationswechsel 2002/2003 übte Jiang Zemin nach Einschätzung von Beobachtern noch beträchtlichen Einfluss aus. Die Spekulationen über seinen Gesundheitszustand hatten am Freitag ihren Ausgang genommen, als der Ex-Präsident überraschend nicht an den Feierlichkeiten zum 90. Geburtstag der Kommunistischen Partei teilgenommen hatte.

Am Mittwoch überschlugen sich die Gerüchte im chinesischen Internet. Im Staatsfernsehen gingen Mitarbeiter schon davon aus, dass bald die Anweisung kommen würde, das Programm kurzfristig umzubauen, um den Tod des Ex-Präsidenten zu melden. Der Hongkonger Fernsehsender Asia Television (ATV) berichtete am Abend schließlich, Jiang Zemin sei „durch Krankheit gestorben“.

In populären chinesischen Mikroblogs wurde die Suche nach Jiang Zemins Namen blockiert. Da sein Nachname Jiang mit „Fluss“ übersetzt wird, war selbst der Jangtse-Strom, der auf Chinesisch „Changjiang“ (Langer Fluss) heißt, zumindest zeitweise nicht mehr zu finden: „Entsprechend betreffender Gesetze, Vorschriften und Politik können die Ergebnisse dieser Suche nicht dargestellt werden.“ Seitenweise Kommentare von Nutzern über die Gerüchte wurden gelöscht.