Corona-Pandemie UN warnt: Ohne globalen Impfplan könnte Coronavirus „tödlicher“ werden

New York · UN-Generalsekretär António Guterres hat einen weltweiten Impfplan gegen die Corona-Pandemie verlangt - sonst könnte es immer wieder Mutationen geben.

Ampullen der Corona-Impfstoffe von Moderna, Biontech/Pfizer und Astrazeneca. Foto: Luka Dakskobler/SOPA Images via ZUMA Wire/dpa

Foto: Luka Dakskobler

UN-Generalsekretär António Guterres hat einen weltweiten Impfplan gegen die Corona-Pandemie verlangt.

An die Adresse der großen Industrie- und Schwellenländer appellierte er vor dem UN-Sicherheitsrat: „Ich glaube, die G20 sind gut aufgestellt, um eine Notfall-Taskforce einzurichten, die einen solchen globalen Impfplan erstellt und dessen Umsetzung und Finanzierung koordiniert.“ Daran müssten alle Länder teilnehmen, die Kapazitäten zur Entwicklung oder Herstellung von Impfstoffen haben. An diesem Freitag beraten die sieben großen Industrienationen (G7).

Guterres betonte, dass eine weltweite Impfstrategie im eigenen Interesse der Industrienationen liege. „Wenn sich das Virus wie ein Lauffeuer im globalen Süden ausbreiten darf, mutiert es immer wieder. Neue Varianten könnten übertragbarer und tödlicher werden und möglicherweise die Wirksamkeit aktueller Impfstoffe und Diagnostika gefährden.“ Bislang haben den Vereinten Nationen zufolge zehn Länder 75 Prozent aller Impfdosen verabreicht - 130 Nationen dagegen noch kein einziges der begehrten Mittel.

Die von Großbritannien organisierte Sitzung zielte darauf ab, die Verteilung von Impfstoffen in Konfliktgebieten voranzutreiben. Dafür bringt London einen Resolutionsentwurf in den Sicherheitsrat ein. Damit soll die Impfung von 160 Millionen Menschen gewährleistet werden, die aufgrund von Konflikten und politischer Instabilität gefährdet sind. Außenminister Dominic Raab sagte, die weltweite Verteilung der Impfstoffe müsse „die Schwächsten einschließen - einschließlich derer, die in Flüchtlingslagern oder in kriegsgeschüttelten Konfliktgebieten leiden“.

Auch die Direktorin des UN-Kinderhilfswerks Unicef, Henrietta Fore, forderte dafür eine globale Feuerpause. Für die USA versicherte Außenminister Antony Blinken, sein Land arbeite mit allen Partnern zusammen, um den Zugang zu den Impfstoffen zu verbessern.

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(dpa)