Dick Cheney - der Haudegen

Dick Cheney (73) war lange in der Versenkung verschwunden. Sein Herz wollte nicht mehr, nach mehreren Herzinfarkten hielt ihn nur die Medizin am Leben. Nach einer Herztransplantation 2012 kämpfte sich der Ex-US-Vizepräsident ins Leben zurück.

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„Die Ärzte meinen, mein Herz hat 30 weitere Jahre“, sagt er, „aber sie wissen nicht, ob der Rest von mir so lange durchhält.“ Jetzt meldet sich Cheney in der Öffentlichkeit zurück. Er tritt samt Familie im Washingtoner Mayflower Hotel auf.


Er ist wieder ganz der alte Haudegen. Ein paar Aktivisten schreien „Kriegsverbrecher“ und stören die Zusammenkunft. Fast die ganze Familie hat sich versammelt: Vater Dick, Mutter Lynne und Tochter Liz. Nur Mary, die zweite Tochter, fehlt. Aber sie hätte auch nicht so recht aufs Podium gepasst. Mary ist mit einer Frau verheiratet.
Knallhart wie immer schießt der führende Kopf der Irak-Invasion auf sein Ziel: Die Regierung von Präsident Obama. Diese unternehme nichts gegen die Bedrohung durch die Terrorgruppe im Irak. „Obama ist der schlechteste Präsident, den ich erlebt habe“, sagt er. Eigene Fehler, etwa bei der Irak-Invasion 2003 — Fehlanzeige. „Wir haben eine gute Entscheidung getroffen“, sagt er. Von Selbstkritik, von Reue gar keine Spur.