Die Jugend der Welt freut sich auf den Papst
Franziskus reist von Rom nach Rio. Er hat eine „sehr starke Botschaft“ im Gepäck, sagen Vertraute.
Rom/Rio de Janeiro. Der erste lateinamerikanische Papst kehrt gut vier Monate nach seiner Wahl auf seinen Heimatkontinent zurück.
Gespannt wartet die katholische Jugend dieser Welt auf den Auftritt von Franziskus in Rio de Janeiro. Sein Sprecher Federico Lombardi deutete an, der Pontifex habe eine „sehr starke Botschaft“ im Gepäck.
Die Mischung: Ermutigung für die Jugend, Ermahnung für die Politik. Welche Akzente genau Franziskus am Zuckerhut setzen wird, bleibt abzuwarten. Mit seiner unkomplizierten Art, den offenen Armen und bemerkenswert kritischen Äußerungen zu seiner Kirche und zur Gesellschaft hat er in den ersten Monaten schon etliche Schlagzeilen gemacht.
Jetzt steht dem Argentinier Jorge Mario Bergoglio mit seiner ersten und gleich einwöchigen Auslandsreise eine Art Feuerprobe bevor. Er will bei dem am Dienstag beginnenden Weltjugendtag in Rio mit großen Messen und einer Nachtwache die Generation der Zukunft auf seinen Glauben einschwören.
Wie bereits für seinen Vorgänger Benedikt, der 2005 auch kurz nach seiner Wahl zum Weltjugendtag in Köln aufbrach, hat diese Reise Symbolkraft. Franziskus hat sich sein Rio-Programm dabei noch voller packen lassen, als es für den älteren und amtsmüden Vorgänger Benedikt geplant war.
„Geht hin, und macht alle Völker zu meinen Jüngern“, unter diesem Motto steht das Treffen in Rio — eine Begegnung, die auch Balsam für junge Christen aus dem Irak oder Ägypten sein wird, die in ihren Ländern in Bedrängnis leben. Wer am Rand der Gesellschaft steht, der hat bei Franziskus einen Stein im Brett. Dies sind all jene, die unter der „Globalisierung der Gleichgültigkeit“ leiden.
Mit diesen Worten, ausgesprochen auf der Flüchtlingsinsel Lampedusa, hat der Nachfolger des deutschen Papstes die Stoßrichtung seines Tuns markiert: Es braucht Solidarität, jeder muss auf den anderen zugehen und auch wieder lernen, wie man weint. Das sind große Worte, die der Papst aber mit Gesten erfüllt. In Rio trifft er Häftlinge, besucht die Armensiedlung Varginha und ein Sucht-Hospital.