DieTürkei nach dem Putschversuch Erdogan räumt auf: Mehr als 15 000 Beamte des Bildungsministeriums raus

Den Staatsbediensteten werden Verbindungen zur Gülen-Bewegung vorgeworfen.

Der Hass auf die vermeintlichen Putschisten ist in der Türkei groß.

Foto: Sedat Suna

Istanbul (AFP). Nach dem gescheiterten Militärputsch in der Türkei hat das Bildungsministerium mehr als 15 000 Beamte vom Dienst suspendiert. Insgesamt 15 200 Staatsbedienstete aus dem Bildungsbereich würden verdächtigt, Verbindungen zur Bewegung des in den USA lebenden islamischen Predigers Fethullah Gülen zu haben, teilte das Ministerium am Dienstag mit. Gegen sie werde nun ermittelt.

Der türkische Hochschulrat forderte laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Anadolu zudem die Rektoren aller staatlichen und privaten Universitäten zum Rücktritt auf.

Präsident Recep Tayyip Erdogan sieht in Gülen den Drahtzieher des gescheiterten Putsches vom Wochenende. Er verlangt von den USA die Auslieferung des mit ihm verfeindeten Klerikers. Der 75-jährige Anführer der einflussreichen Hizmet-Bewegung, der seit 1999 im Exil in den USA lebt, weist jede Verwicklung zurück und deutete an, dass Erdogan selbst den Putsch inszeniert haben könnte.

Erdogans Sprecher wies diese Anschuldigungen am Dienstag als "unsinnig" zurück. Den Präsidenten als Drahtzieher des Putschversuchs zu bezeichnen, sei genauso "absurd" wie zu behaupten, dass der 11. September von den USA und die Anschläge in Paris und Nizza von der französischen Regierung inszeniert worden seien, sagte Ibrahim Kalin vor Journalisten.