Estlands Präsident kritisiert Steinmeiers Nato-Aussagen
Tallinn (dpa) - Estlands Präsident Toomas Hendrik Ilves hat die Aussagen von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) zur Russland-Politik der Nato kritisiert.
Er sei ziemlich ratlos, wenn er innenpolitisch motivierte Geschichten über Kriegshysterie oder Säbelrasseln seitens der Nato in Estland oder anderswo in Europa lese, sagte Ilves am Donnerstag in einer Rede in der Stadt Võru im Südosten Estlands.
„Seien wir ehrlich, Kriegshysterie geht einher mit der kürzlich eskalierenden, gegen den Westen gerichteten Militäraktivität in unserem Teil der Welt. Die Nato des Säbelrasselns zu beschuldigen wegen notwendiger Übungen und rotierender alliierter Einheiten - das spiegelt allermindestens Naivität, wenn nicht mehr“, sagte Ilves. Direkt auf Steinmeier bezog er sich nicht.
Steinmeier hatte am Wochenende indirekt die jüngsten Nato-Manöver in Osteuropa kritisiert und mehr Dialog und Kooperation mit Russland gefordert. Die Lage sollte nicht durch „lautes Säbelrasseln und Kriegsgeheul“ weiter angeheizt werden, meinte er.