Europarat verurteilt Menschenrechtsverletzungen in Mali
Straßburg (dpa) - Der Europarat hat Menschenrechtsverletzungen in Mali sowohl der islamistischen Aufständischen als auch der malischen Armee verurteilt.
In einer Entschließung forderten die Parlamentarier der 47 Europaratsländer am Donnerstag internationales Engagement im Kampf gegen Terror und Geiselnahmen in der Sahel-Region.
Europa, afrikanische Staaten und die USA sollten die französischen und malischen Truppen unterstützen. „Wir können angesichts dieser Eskalation des Konflikts nicht untätig bleiben“, sagte die Berichterstatterin der Versammlung, die norwegische Abgeordnete Karin Woldseth.
„Der Einsatz Europas und der internationalen Gemeinschaft ist nötig, um die territoriale Integrität Malis und seine verfassungsmäßige Ordnung wiederherzustellen“, hieß es in dem Text. Abgeordnete aus Frankreich betonten in der Debatte die Dimension dieser Krise in der Sahara.
Man müsse verhindern, dass islamistische Kämpfer sich dauerhaft in der Sahel-Zone etablierten, sagte der konservative Franzose Thierry Mariani. Die Terroristen in Nord-Mali bedrohten nicht nur die Existenz des gesamten Landes, sondern gefährdeten auch den Bestand der demokratischen Regierungen der Region.
Die Abgeordneten verurteilten auch die Geiselnahme in Algerien, die in der vergangenen Woche zu einem Blutbad mit Dutzenden Toten geführt hatte. Diese Tragödie zeige die Notwendigkeit einer internationalen Reaktion. Dabei sollte man in erster Linie daran arbeiten, die Finanzierung terroristischer Gruppen zu unterbinden.