Französische Regierung kippt umstrittenes Familiengesetz

Paris (dpa) - Nach Protesten und lautstarken Demonstrationen hat die französische Regierung ein umstrittenes Gesetz zur Familienpolitik vertagt. Der parlamentarische Kalender sei dicht, hieß es am Montag in Paris nach Berichten französischer Medien aus der Umgebung von Premierminister Jean-Marc Ayrault.

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Beim für die Mehrheit nicht notwendigen Koalitionspartner von den Grünen war in ersten Reaktionen von einem „erschreckenden Verzicht“ die Rede.

Das Gesetz sollte eigentlich im Frühjahr durch das Kabinett und anschließend in der Nationalversammlung beraten werden. Am Sonntag waren mehr als 100 000 Menschen in Paris und Lyon gegen eine angeblich „familienfeindliche“ Politik der Regierung auf die Straße gegangen. Vor allem konservative Organisationen, die 2013 bereits gegen die Einführung der Homo-Ehe waren, protestieren gegen ein Recht für Lesben auf künstliche Befruchtung oder die Leihmutterschaft. Beides ist im bisherigen Entwurf nicht vorgesehen.