Frau in Texas mit Giftspritze hingerichtet
Huntsville (dpa) - Für den Mord an einem geistig Behinderten ist eine Frau im US-Staat Texas mit der Giftspritze hingerichtet worden. Es war erst die 14. Hinrichtung einer Frau, seit der Oberste Gerichtshof die Todesstrafe 1976 wieder einführte.
Das berichtete der TV-Sender NBC. In derselben Zeit wurden an fast 1400 Männern Todesurteile vollstreckt. Derzeit sitzen in den USA rund 60 Frauen im Todestrakt. Zu ihnen gehörte auch die in Berlin geborene Debra Milke, die 22 Jahre in der Todeszelle saß und derzeit auf eine Entscheidung über ihre Freilassung wartet.
Die 59-Jährige in Texas wurde am Mittwochabend (Ortszeit) mit einer neuartigen Giftmischung hingerichtet, die seit ihrer Einführung für Kritik gesorgt hat. Vergangenen Monat wurde die Mischung bereits bei einer als qualvoll beschriebenen Exekution im US-Staat Ohio eingesetzt. Der Todeskandidat habe dort mehr als zehn Minuten nach Luft geschnappt und Würgegeräusche von sich gegeben. Von der Injektion bis zum Todeszeitpunkt vergingen 25 Minuten. Medienberichten zufolge hat die Familie des Mannes den Staat für die qualvolle Prozedur verklagt.
Grund für die neue Giftmischung sind Lieferengpässe beim sonst verwendeten Mittel Pentobarbital. Dessen Export aus Europa wurde dort wegen des Widerstandes gegen die Todesstrafe verboten.