Gegen Berlusconi wird wegen Bestechung ermittelt

Rom (dpa) - Neue Probleme mit der Justiz für den früheren italienischen Regierungschef Silvio Berlusconi: Staatsanwälte in Neapel ermitteln gegen den Medienzar und Milliardär wegen des Verdachts, einen oppositionellen Politiker für einen Lagerwechsel bestochen zu haben.

Drei Millionen Euro soll Berlusconi 2008 dem Senator Sergio De Gregorio für die Zusage bezahlt haben, von der Partei „Italien der Werte“ zum „Volk der Freiheit“ (PdL) des Ex-Premiers zu wechseln, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Donnerstag berichtete. Berlusconi sei nun aufgefordert, sich bereits am 5. März einer Anhörung zu stellen.

Berlusconi gewann die Wahlen 2008, De Gregorio wurde PdL-Senator. Er war bei den jüngsten Parlamentswahlen nicht mehr PdL-Kandidat.

Berlusconi stehen in drei laufenden Verfahren im März Urteile bevor. Darunter ist der „Ruby“-Prozess um mutmaßlichen Sex mit minderjährigen Prostituierten und Amtsmissbrauch. In einem zweiten Verfahren geht es um das zweitinstanzliche Urteil wegen angeblichen Steuerbetrugs. In der ersten Instanz wurde er zu vier Jahren Haft verurteilt. Berlusconi hat in allen Fällen seine Unschuld beteuert und sieht sich als das Opfer einer politisch motivierten Justiz.