Gestürzter Präsident Zelaya zurück in Honduras
Tegucigalpa/Havanna (dpa) - Der 2009 entmachtete honduranische Präsident Manuel Zelaya ist am Samstag in seine Heimat zurückgekehrt. Mehrere Tausend Anhänger begrüßten Zelaya am Flughafen von Tegucigalpa, wo er am Samstagnachmittag aus Nicaragua kommend gelandet war.
Sie feierten die Rückkehr als einen „Sieg über die Diktatur“. Zelaya hatte vor wenigen Tagen angekündigt, er werde für den Rest seiner Tage in Honduras bleiben.
Vor zwei Wochen stimmte der neue honduranische Präsident Porfirio Lobo einer Übereinkunft über eine „demokratische Versöhnung“ mit Zelaya zu, mit der Zelaya Straflosigkeit in Honduras zugesichert wurde. Zelaya war vorgeworfen worden, gegen die Verfassung verstoßen zu haben und sollte zudem wegen Vaterlandsverrat vor Gericht gestellt werden, falls er honduranischen Boden betreten sollte. Er hatte die vergangenen Monate im Asyl in der Dominikanischen Republik verbracht.
Unmittelbar nach seiner Ankunft er auf dem Flughafen in der honduranischen Hauptstadt forderte er seine Anhänger auf, den friedlichen Widerstand fortzusetzen. Er werde weiterhin für eine Verfassungsänderung kämpfen, wegen der er unter anderem abgesetzt worden war, da er seinerzeit das Parlament übergehen und mit einem Referendum eine verfassunggebende Versammlung einberufen wollte.
Unterdessen kündigte der Generalsekretär der Organisation der Amerikanischen Staaten, José Miguel Insulza, an, Honduras werde am kommenden Mittwoch wieder in die OAS aufgenommen. Zelayas Rückkehr war vor allem dank des Drucks der Regierungen von Nicaragua und Venezuela möglich geworden. Sie hatten Zelayas Rückkehr zur Bedingung für ihre Zustimmung zu einer Mitgliedschaft in der OAS gemacht.