Halbfertige Drohkulisse

Gerade weil er überraschend kommt, entfaltet der Raketentest des nordkoreanischen Regimes eine so starke Wirkung. Innenpolitisch dürfte Kim Jong Un durch den Propaganda-Erfolg ein Jahr nach dem Tod seines Vaters Kim Jong Il endgültig im Sattel sitzen.

Für das Ausland muss das nicht von Nachteil sein, wird das isolierte Land so doch zumindest etwas berechenbarer. Doch zugleich muss der Test beunruhigen, denn noch steht eine Eskalationsstufe aus.

Dass Kim Atomraketen bauen könnte, ist allein noch keine Drohkulisse. Diese entsteht erst, wenn er glaubhaft nachweisen kann, dass er sie auch einsetzen würde. Wie er das machen wird, ist die spannende Frage der kommenden Jahre.