#OrlandoShooting Hatte Täter von Orlando Verbindungen zum Club?
Orlando (dpa) - Die Suche nach dem Motiv des Todesschützen von Orlando wird immer komplizierter. US-Medien berichteten, der Attentäter Omar Mateen sei häufiger Besucher des vorwiegend von Homosexuellen frequentierten Nachtclubs „Pulse“ gewesen, in dem er 49 Menschen tötete.
Zugleich berichtete die „Washington Post“ unter Berufung auf frühere Mitschüler Mateens, dieser habe bereits im Jahr 2001 die Anschläge vom 11. September bejubelt und Reaktionen auf die Taten veralbert.
Unterdessen drängten die Vereinten Nationen die USA zu strengeren Waffenkontrollgesetzen. „Es ist schwer, eine rationale Begründung zu finden, die erklärt, wieso Menschen dort so einfach Schusswaffen kaufen können“, sagte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad Al-Hussein, am Dienstag in Genf. Die USA müssten ihrer Verpflichtung nachkommen, Bewohner vor solchen Angriffen zu schützen. „Unverantwortliche Pro-Waffen-Propaganda legt nahe, dass Waffen die Gesellschaft sicherer machen, wenn alle Hinweise das Gegenteil anzeigen“, so Said.
Ein Augenzeuge berichtete dem „Orlando Sentinel“, er habe Mateen mindestens ein Dutzend Mal in dem Club „Pulse“ gesehen. Andere Augenzeugen erklärten, Mateen habe auch eine bei Schwulen populäre Dating-App benutzt. Den Berichten zufolge sind die Informationen auch Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen zur Motivlage. Mateen (29) hatte in der Nacht zum Sonntag in dem Nachtclub um sich geschossen und wurde schließlich von der Polizei getötet.
Die US-Bundespolizei hat nach den Worten ihres Direktors James Comey ein Dickicht von Äußerungen des Attentäters zu entwirren, die dem ersten Anschein nach nicht zusammenpassen. Das FBI schließt weiterhin nicht aus, dass es Mittäter oder Helfershelfer gibt - auch wenn Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton bereits von einem „einsamen Wolf“ sprach.
Comey hatte am Montag nach ersten Erkenntnissen ausgeschlossen, dass der Attentäter von einem internationalen Terrornetzwerk Instruktionen erhalten hatte. Comey und US-Präsident Barack Obama erklärten, Mateen sei von verschiedenen Quellen über das Internet extremistisch inspiriert worden.
Fünf Monate vor der US-Präsidentschaftswahl wurde die Tat sofort Gegenstand des erbitterten Wahlkampfs. Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump nutzte das Massaker, um am Montag für seine Idee eines abgeschotteten Landes zu werben. Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Clinton erinnerte die Amerikaner an den Geist von 2001, den Zusammenhalt nach den Terrorangriffen in New York und Washington.
US-Late-Night-Talker haben in ihren Shows am Montagabend (Ortszeit) mit eindringlichen Worten an den Massenmord in einem Schwulenclub in Orlando erinnert und sich auch für eine Verschärfung der Waffengesetze ausgesprochen. „Manchmal sind Ereignisse so entsetzlich und düster, dass es nicht wirklich möglich ist, hier rauszukommen und Witze zu erzählen“, sagte Moderator Conan O'Brian (53) zu Beginn seiner Sendung.