Heftige Kämpfe zwischen Syriens Armee und Deserteuren
Kairo (dpa) - Die syrischen Streitkräfte stoßen in den Oppositionshochburgen zunehmend auf bewaffnete Gegenwehr. In Idlib nahe der Grenze zur Türkei lieferten sich die Soldaten beider Seiten heftige Gefechte.
Mindestens 22 Menschen kamen am Samstag landesweit ums Leben.
In Katar wollte die Arabische Liga derweil über die Umsetzung der Sanktionen gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad beraten.
Der zuständige Ausschuss der Organisation wollte im Laufe des Nachmittags in der Hauptstadt Doha zusammenkommen. Katar hat den Vorsitz des Gremiums, dem auch die Außenminister Algeriens, Ägyptens, des Omans und des Sudans angehören. Die Arabische Liga und die Türkei hatten Ende November beschlossen, die Beziehungen zur syrischen Zentralbank auszusetzen, Vermögen von Regierungsmitgliedern einzufrieren und Investitionen zu stoppen. Damit will die Organisation das Assad-Regime zwingen, den Gewalteinsatz zu beenden.
Seit Beginn der Anti-Regime-Proteste im März starben nach Schätzungen der Vereinten Nationen mehr als 4000 Menschen. Das Blutvergießen ging auch am Wochenende weiter. In der Protesthochburg Idlib starben laut syrischer Beobachtungsstelle für Menschenrechte bei vierstündigen Gefechten sieben regimetreue Soldaten, fünf Deserteure und drei Zivilisten. Sechs weitere Zivilisten seien in Homs getötet worden, ein weiterer in Daraa. Wegen einer Medienblockade der Regierung lassen sich Berichte aus Syrien nicht von unabhängiger Seite überprüfen.
Die „Freie Syrische Armee“ scheint für die Regierung des Landes zunehmend zum Problem zu werden. Spätestens seit dem öffentlichen Schulterschluss der Protestbewegung mit den abtrünnigen Soldaten Ende November, sind die Deserteure offenbar endgültig in den Reihen der Opposition angekommen. Damals waren Tausende Aktivisten unter dem Motto „Die Freie Syrische Armee schützt uns“ auf die Straße gegangen.