Hollande: Iran muss für immer auf Atomwaffen verzichten
Jerusalem (dpa) - Der französische Präsident François Hollande hat als Bedingung für eine friedliche Einigung mit dem Iran dessen dauerhaften Verzicht auf Atomwaffen gefordert. Bei seinem ersten Israel-Besuch als Präsident stärkte Hollande dem jüdischen Staat im Atomstreit mit Teheran den Rücken.
Er sicherte Frankreichs „unerschütterliche Unterstützung“ zu. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warnte nach einem Treffen mit Hollande am Abend erneut vor einem „schlechten Abkommen“ in Genf. „Es ist meine Pflicht, einen neuen Holocaust zu verhindern“, sagte er. Die jüdische Geschichte lehre, dass man Drohungen mit Vernichtung sehr ernst nehmen müsse.
Paris werde es nicht zulassen, dass der Iran in den Besitz von Atomwaffen gelange, bekräftigte Hollande zu Beginn eines dreitägigen Nahost-Besuchs. Kernwaffen in den Händen Teherans wären „eine Bedrohung Israels, der Region und der ganzen Welt“, sagte Hollande bei seiner Ankunft auf dem Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv. Man werde bei den Atomverhandlungen keine Kompromisse eingehen, bevor voll und ganz feststehe, dass Teheran keine Atomwaffen anstrebe.
Der in seinem Heimatland stark angeschlagene Hollande steht in Israel hoch im Kurs, seitdem Frankreich vor einer Woche eine rasche Einigung mit dem Iran über ein Interimsabkommen verhindert hatte. Israels Führung empfing das französische Staatsoberhaupt feierlich.
Hollande kam in Begleitung seiner Lebensgefährtin Valérie Trierweiler und an der Spitze einer großen Delegation von Ministern - darunter auch Außenminister Laurent Fabius - und Geschäftsleuten. Er erhoffe sich von dem Besuch „neue Impulse in unseren Beziehungen im Bereich der Wirtschaft und Kultur“, sagte Hollande. Israel und Frankreich wollen mehrere Vereinbarungen zur engeren Zusammenarbeit im Bereich der Technologie, Weltraumforschung, Energie und Bildung unterzeichnen.
Nach seiner Ankunft traf Hollande den israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres in dessen Amtssitz in Jerusalem. Anschließend besuchte er mit Peres und Netanjahu die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Peres würdigte Hollandes „mutige Haltung“ gegenüber dem Iran.
Neben dem Atomstreit mit dem Iran soll es bei den Gesprächen um den Stand des schwierigen Nahost-Friedensprozesses gehen. Am Montag trifft Hollande in Ramallah den Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas. Hollande sagte, er setze große Hoffnungen in die im Juli wiederaufgenommenen Friedensverhandlungen und sei bereit, „alles für den Frieden und Israels Sicherheit“ zu tun. „Ich bin Ihr Freund und ich werde es immer bleiben“, sagte er.