In Nigeria entführter Deutscher getötet

Addis Abeba/Abuja (dpa). Ein in Nigeria entführter Deutscher ist nach Informationen der Zeitung „Daily Trust“ von seinen Kidnappern getötet worden. Der Mann, der für die Baufirma Bilfinger Berger arbeitete, war Ende Januar in der Millionenstadt Kano im Norden des Landes verschleppt worden.

Die Geiselnehmer hätten den Entführten erschossen, als sie von einem geplanten Befreiungsversuch der Armee gehört hätten. Sicherheitskräfte sei es zuvor gelungen, das Versteck der Täter in der Nähe der Bayero-Universität aufzuspüren. Im März war ein Drohvideo im Internet aufgetaucht. Offenbar wollten die Täter die Frau des Anführers der islamistischen „Sauerland-Gruppe“ aus der Haft freipressen.

In der Video-Botschaft forderten sie die Freilassung der Deutsch-Türkin, die derzeit eine zweieinhalbjährige Haftstrafe wegen Unterstützung terroristischer Vereinigungen verbüßt. Ihr Mann Fritz Gelowicz gilt als Anführer der Gruppe und war 2010 zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden, weil er Anschläge in Deutschland geplant hatte. Die Terroristen waren im Sauerland gefasst worden.

Das Auswärtige Amt bestätigte die Berichte über den Tod des Deutschen zunächst nicht. Die deutsche Botschaft in Nigeria und auch der Krisenstab in Berlin seien „mit Hochdruck“ um Aufklärung bemüht, hieß es.