Industrie und Banken würden Wirtschaftssanktionen mittragen
Berlin (dpa) - Die deutsche Wirtschaft ist bereit, Sanktionen gegen Russland gegebenenfalls mitzutragen. Der Präsident des Bundesverbands deutscher Banken, Jürgen Fitschen, sagte der „Welt am Sonntag“: „Wenn es einen Sanktionsbeschluss gibt, werden wir den selbstverständlich mittragen.“
Auch der Chef des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Ulrich Grillo, sieht das so. In dem Doppelinterview ergänzte er: „Die Politik weiß genau, was Wirtschaftssanktionen auslösen können. Ich habe vollstes Vertrauen, dass die Regierung hierbei sehr verantwortungsvoll handelt.“
Gleichzeitig verteidigten die beiden Verbandsvertreter das bisherige Verhalten der deutschen Wirtschaft in der Ukraine-Krise. Kritik an Top-Managern, die weiter Kontakte nach Russland pflegen, wiesen sie zurück. „Wir sollten mit Russland im Gespräch bleiben, das gilt auch für die Wirtschaft“, sagte Grillo. Fitschen betonte, er hielte es „für grundfalsch“, jetzt alles aufzugeben, „was dort in jahrelanger Zusammenarbeit aufgebaut wurde“. „Und das erwartet die Politik auch nicht von den Unternehmen.“