Jeb Bush stellt Kandidatur bei US-Präsidentschaftswahlen in Aussicht
Tallahassee (dpa) - Jeb Bush, Bruder des ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush und Ex-Gouverneur von Florida, hat seine Kandidatur bei den nächsten Präsidentschaftswahlen in Aussicht gestellt.
Er habe sich entschieden, der Möglichkeit einer Kandidatur „aktiv nachzugehen“, kündigte der 61 Jahre alte Republikaner am Dienstag auf Twitter und Facebook an. Auch wenn es sich noch nicht um eine offizielle Ankündigung handelt, werteten US-Medien seine Formulierung als eindeutigen Schritt in Richtung einer Kandidatur.
Über einen möglichen Wahlkampf Bushs für den Urnengang im November 2016 wird seit Wochen spekuliert. Unter den Konservativen werden ihm große Chancen eingeräumt, das Weiße Haus zu erobern, auch weil er wohl deutlich mehr Spenden mobilisieren könnte als andere Kandidaten der Partei. Hinter den Kulissen war bereits vor Monaten eine Kampagne angelaufen, um ihn zu einer Bewerbung um das höchste Amt der USA zu bewegen. Amtsinhaber Barack Obama darf nach seiner zweiten Amtszeit nicht erneut antreten.
Er habe über das Thanksgiving-Fest mit seiner Frau Columba über ihre Familie und die Zukunft der USA diskutiert, schrieb der jüngere Sohn des ehemaligen Präsidenten George Bush senior auf Facebook. Im Januar wolle er ein politisches Aktionskommittee (PAC) gründen. Die Bildung einer Arbeitsgruppe zur Prüfung einer Kandidatur ist oft der erste Schritt zu einer Bewerbung. Dabei wird unter anderem untersucht, ob genügend Wahlkampfspenden zusammenkommen werden und wie die Stimmungslage in der Bevölkerung ist.
Mit der Ankündigung vom Dienstag steigt der Druck auf andere Kandidaten, ebenfalls ihre Absichten offenzulegen. Besonders dem Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, sowie Mitt Romney, der bereits zweimal mit einem Anlauf auf das Weiße Haus scheiterte, werden Ambitionen auf das Amt nachgesagt. Auch die Namen der republikanischen Senatoren Rand Paul, Marco Rubio und Ted Cruz sind im Spiel. Bushs Eltern und sein Bruder hatten ihm bereits ihre volle Unterstützung zugesagt.
Sollte Jeb Bush Spitzenkandidat der Republikaner werden, käme es möglicherweise zu einem Duell zweier Polit-Dynastien. Auf der Seite der Demokraten denkt nämlich die Ex-Außenministerin und ehemalige First Lady Hillary Clinton über eine Bewerbung nach. Clinton hat immer wieder Andeutungen gemacht, ein klares Statement steht aber noch aus.