Kiew: Hunderte auf Trauerfeier für ermordeten Journalisten
Kiew (dpa) - Mit einer bewegenden Zeremonie haben Hunderte Menschen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew von dem ermordeten Journalisten Pawel Scheremet Abschied genommen. Unter den Trauergästen waren auch Staatspräsident Petro Poroschenko und mehrere Mitglieder der prowestlichen Regierung.
Hinterbliebene, frühere Kollegen und enge Freunde des Toten legten Blumen am offenen Sarg nieder. „Wir werden uns weiterhin nicht fürchten“, sagte kämpferisch Sewgil Mussajewa-Borowik, Chefin des einflussreichen Internetportals „Ukrainskaja Prawda“, für das Scheremet auch gearbeitet hatte. Fotos aus dem Leben des Journalisten wurden auf eine Leinwand projiziert.
Bei einer Regierungssitzung verurteilte Ministerpräsident Wladimir Groisman den Mord als „ungeheuerliches Verbrechen gegen unseren Staat“. „Ich weiß genau, dass die Rechtsschützer nächtelang nicht schlafen, um diesen schrecklichen Mord aufzuklären“, sagte er. Das Kabinett gedachte mit einer Schweigeminute.
Der 44 Jahre alte Scheremet war am Mittwoch mit einer Autobombe im Zentrum von Kiew ermordet worden. Die Beisetzung findet an diesem Samstag in seiner Geburtsstadt Minsk (Weißrussland) statt.