Klarer Sieg für Konservative in Neuseeland
Wellington (dpa) - Die konservative Regierung Neuseelands hat die Parlamentswahl am Samstag gewonnen, aber ihr Ziel einer absoluten Mehrheit knapp verfehlt. Während die Labour-Partei weiter Stimmen verlor, überraschten die Grünen mit deutlichen Zugewinnen.
Premierminister John Key und seine Nationalpartei bauten ihren Stimmanteil von 45 auf 48 Prozent aus. Sie holten zwei Sitze mehr als vor drei Jahren und kommen damit auf 60 von 121 Sitzen im Parlament. Key will nun mit Unterstützung zweier weiterer Abgeordneter seine neue Regierung bilden. Labour fiel von 34 auf 27 Prozent der Stimmen zurück. Die Grünen legten von 6,7 auf 11 Prozent zu, die nationalistische Partei New Zealand First kehrte mit 7 Prozent ins Parlament zurück.
Der 50 Jahre alte Key ist in Neuseeland auch nach seiner dreijährigen Amtszeit sehr populär. Der ehemalige Währungshändler und Multimillionär gibt sich gern volksnah. Der Regierungschef feierte beispielsweise ausgelassen mit seinen Landsleuten, nachdem Neuseelands Rugby-Stars vor einem Monat zum zweiten Mal Weltmeister geworden waren. Im Vergleich zu Key sahen viele Neuseeländer in Labour-Spitzenkandidat Phil Goff einen eher blassen politischen Führer.
Key kündigte an, er werde zügig seine Regierung bilden, um die Sozialprogramme zu reformieren, den Haushalt aus dem Defizit zu führen und einige staatliche Betriebe zum Teil zu privatisieren.
Labour musste nach 2008, als die Partei aus der Regierungsverantwortung abgewählt worden war, eine weitere Niederlage einstecken. Die Partei sackte von 34 auf 27 Prozent der Stimmen ab und muss sich mit 34 Sitzen begnügen. „Es war nicht gerade unsere Stunde, aber unsere Stunde wird wieder kommen“, sagte Spitzenkandidat Goff.
Die Grünen legten von 6,7 Prozent und 9 Sitzen auf 11 Prozent und 13 Sitze zu. „Eine historische Nacht für die Grünen in Neuseeland und auf dem ganzen Planeten“, meinte der euphorische Parteivorsitzende Russel Norman.
Größter Gewinner des Abends war die kleine nationalistische „New Zealand First“-Partei. Sie war bei den letzten Wahlen aus dem Parlament gewählt worden, kehrt aber nun mit 7 Prozent der Stimmen und 8 Abgeordneten zurück. Parteichef Winston Peters hat mehrfach beteuert, dass er mit keiner anderen Partei koalieren werde. „Unser Ziel ist es, kooperativ und konstruktiv zu sein“, sagte er am Wahlabend.