Konföderierten-Flagge in South Carolina eingeholt

Columbia (dpa) - Einen Monat nach dem rassistisch motivierten Massaker an neun Schwarzen ist die umstrittene Konföderierten-Flagge vor dem Kapitol im US-Bundesstaat South Carolina eingeholt worden.

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Tausende Menschen jubelten, als Soldaten in einer feierlichen Zeremonie die Flagge in der Hauptstadt Columbia vom Mast holten. Für Kritiker symbolisiert die Flagge Rassismus und die einstige Sklaverei - für Anhänger ist sie Zeichen des Südstaatenstolzes.

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„Es ist ein neuer Tag in ganz South Carolina“, twitterte die Gouverneurin Nikki Haley. Die Zeremonie wurde von US-Fernsehanstalten landesweit ausgestrahlt. Erst am Donnerstagabend hatte das Parlament des Staates nach längerer Debatte das Ende der Flagge vor dem Kapitol beschlossen - Haley unterzeichnete das Gesetz sofort.

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Der „Flaggenstreit“ war durch das Blutbad eines 21-jährigen Weißen in Charleston in South Carolina ausgelöst worden: Der Student hatte Mitte Juni aus mutmaßlich rassistischen Motiven in einer Kirche neun Afroamerikaner erschossen. Er hatte zuvor mit der umstrittenen Flagge geprahlt.

Zugleich begann eine emotionale Debatte über latenten Rassismus in den USA, in die sich auch Präsident Barack Obama mit deutlichen Worten einschaltete - er nannte die Flagge ein Symbol der Unterdrückung.

Die Fahne war Anfang der Sechzigerjahre zunächst auf dem Dach des Kapitols aufgezogen worden - aus Protest gegen die schwarze Bürgerrechtsbewegung, die damals ihren Höhepunkte erlebte. Seit dem Jahr 2000 wehte die „Südstaatenflagge“ vor dem Kapitol, dem Parlament des Staates.

Das Weiße Haus begrüßte den Schritt in South Carolina, kritisierte aber zugleich das Vorhaben von Republikanern in Washington, das Banner auf staatlichen Friedhöfen weiter erlauben zu wollen. Die Demokraten hatten versucht, die Flagge in allen Nationalparks und auf Friedhöfen zu verbieten. „Die Debatte über die Flagge ist noch nicht beendet“, meinte ein Kommentator des TV-Senders CNN.

In mehreren Staaten im Süden der USA wird derzeit ebenfalls darüber gestritten, ob die Flagge weiterhin an öffentlichen Plätzen wehen darf. Nach dem Massaker nahmen bereits viele Geschäfte die Flagge oder Produkte mit der Flagge aus dem Verkauf.