Konzert der ukrainischen Popdiva Ani Lorak in Odessa gestürmt
Kiew (dpa) - Mit gewaltsamen Protesten haben in der ukrainischen Hafenmetropole Odessa radikale Störer ein Konzert der Popdiva Ani Lorak gestürmt.
„Ich habe Angst, ich bin eingeschüchtert. Ich hätte niemals gedacht, dass mit mir in meinem Land so etwas geschehen kann“, sagte die 35-Jährige dem Portal super.ru. Das Innenministerium in Kiew ordnete eine Untersuchung des Falls vom Vorabend an.
Ermittler teilten mit, dass etwa 200 proeuropäische Aktivisten und Ultranationalisten einen Club stürmten, in dem die Sängerin auftrat. Es gab Verletzte. Die Aktivisten werfen Lorak vor, dass sie auch in Russland Konzerte gebe und sich im Ukraine-Konflikt nicht gegen das Nachbarland stelle. Sie musste ihr Programm kürzen.
„Ich schätze die Handlungen von Ani Lorak nicht“, sagte Anton Geraschtschenko vom Innenministerium. Sie habe aber keine solche Schuld auf sich geladen, um sie dafür „hinzurichten“. Friedliche Proteste seien erlaubt, aber keine Störung in einem Privatclub.
Lorak, die 2008 beim Eurovision Song Contest auf Rang 2 landete mit dem Lied „Shady Lady“ des Moskauer Pop-Paten Filipp Kirkorow, hatte auf Druck der Rechtsextremen zuletzt Konzerte auf der Krim abgesagt. Russland hatte sich die Schwarzmeerhalbinsel gegen internationalen Protest im März einverleibt.