Lehrer in South Dakota dürfen Waffen tragen

Washington (dpa) - Lehrer und Schulbedienstete im US-Staat South Dakota dürfen künftig im Klassenzimmer Waffen tragen.

Rund drei Monate nach dem Schulmassaker von Newtown, bei dem ein Amokläufer in einer Grundschule 20 Kinder tötete, erlaubt South Dakota damit als erster Bundesstaat flächendeckend das Waffentragen in Schulen, berichtet die „New York Times“ am Samstag. Gouverneur Dennis Daugaard unterzeichnete ein entsprechendes Gesetz am Freitag.

Das Gesetz sehe vor, dass neben Lehrern auch Wächter und freiwillige Helfer in Schulen Waffen tragen dürfen, wenn sie eine entsprechendes Training absolviert haben, hieß es. Wie die Zeitung weiter schreibt, gibt es zwar schon in einige Schuldistrikten der USA ähnliche Regelungen, South Dakota sei aber der erste Bundesstaat, der ausdrücklich Waffen an Schulen zulässt.

Die Gesetzgeber des ländlichen Bundesstaates folgen damit im Kern dem Rat der US-Waffenlobby: Diese hatte nach dem Massaker von Newtown bewaffnete Wächter an allen amerikanischen Schulen gefordert. Nur so könnten die Kinder vor Amokläufern geschützt werden, meint die mächtige National Rifle Association (NRA).

Gegner des Waffenwahns lehnen das strikt ab. Präsident Barack Obama fordert stattdessen striktere Waffengesetze. Er verlangt vor allem ein Verbot halbautomatischer Sturmgewehre, mit denen man in kürzester Zeit extrem viele Schüsse abfeuern kann.