Lenins Geburtsstadt will Sowjet-Gedenkstätte werden

Moskau (dpa) - Die Geburtsstadt des russischen Revolutionsführers Lenin will zur nationalen Gedenkstätte der Sowjetunion werden. Uljanowsk, wo Wladimir Iljitsch Uljanow - genannt Lenin (1870-1924) - geboren wurde, plant ein Ensemble aus Dutzenden Museen und Läden mit kommunistischen „Markenartikeln“.

Der Entwurf für das 120 Hektar große Areal liege der russischen Regierung vor, sagte der städtische Projektleiter Sergej Lakowski der Deutschen Presse-Agentur. Die Kosten für das „Museum der Sowjetunion“ seien mit rund 60 Milliarden Rubel (1,38 Mrd. Euro) veranschlagt.

Regierung und Investoren sollten sich je zu Hälfte beteiligen, sagte Lakowski, der Direktor des Zentrums für Tourismusentwicklung in Uljanowsk ist. Er rechnet damit, dass im Frühjahr 2014 die Sanierung eines bereits bestehenden Museumskomplexes beginnt.

Abgeschlossen sein soll das Projekt bis 2022, dem 100. Jahrestag der Gründung der Sowjetunion, die 1991 offiziell aufgelöst wurde. Die Stadt will mit dem „Museum der Sowjetunion“ die Touristenzahl von 200 000 auf mehr als eine 1 Million pro Jahr steigern. Das Vorhaben ist in Russland umstritten. Kritiker beklagen, es fehle bis heute eine Aufarbeitung der sowjetischen Geschichte und daher auch ein Konzept für ein solches Museum.