Libysche Truppen finden 100 Leichen in Bani Walid
Bengasi (dpa) - Die Truppen des libyschen Übergangsrates haben in einem Krankenhaus der von ihnen eroberten Widerstandshochburg Stadt Bani Walid angeblich rund 100 Leichen entdeckt. Bei den Getöteten handele es sich vermutlich um Kämpfer der Truppen des Übergangsrates.
Die Zustände in dem Krankenhaus, in dem es seit Tagen keinen Strom mehr gibt, seien schrecklich, meldete die libysche Nachrichtenwebsite „Qurayna al-Jadida“.
Ein Militärsprecher hatte am Montagabend gemeldet, Bani Walid sei „zu 95 Prozent befreit“. Anhänger des verschwundenen Ex-Machthabers Muammar al-Gaddafi verschanzten sich nur noch in einzelnen Vierteln von Bani Walid und von Gaddafis Heimatstadt Sirte.
Der Chef der Übergangsregierung, Mahmud Dschibril, sagte in einem am Dienstag veröffentlichten Interview der Zeitung „Al-Sharq Al-Awsat“, Gaddafi, der seit der Eroberung von Tripolis durch die neuen Machthaber im August verschwunden ist, halte sich immer noch in Libyen auf. Er habe noch nicht aufgegeben. Sein Plan sei es, entweder einen „islamischen Staat“ im Süden Libyens auszurufen oder den neuen libyschen Staat zu destabilisieren, indem er Zwietracht unter den verschiedenen Stämmen und politischen Strömungen säe.